Mit dem Sieg beim Steirischen Blasorchester-Landeswettbewerb (Stufe C) qualifizierten wir uns für den Bundeswettbewerb am 18. Oktober in Innsbruck. Im Zuge der intensiven Vorbereitungen durften wir ein weiteres besonderes Highlight erleben: eine Probe mit dem renommierten österreichischen Komponisten und Dirigenten Siegmund Andraschek.
Warum gerade er für ein Gastdirigat eingeladen wurde, liegt auf der Hand: Zum einen stammt das Selbstwahlstück „Salina con Carina“ aus seiner Feder – wer könnte es besser interpretieren helfen als der Komponist selbst? Zum anderen gilt er als Experte für Wiener Musik, was dem Pflichtstück „Die Tauben von San Marco“ von Johann Strauss Sohn besonders zugutekommt. Und nicht zuletzt überzeugt Andraschek durch seine motivierende Persönlichkeit und seine Fähigkeit, musikalische Ideen mit Begeisterung und Tiefe zu vermitteln.
Im Werk „Salina con Carina“ stecken unzählige musikalische Feinheiten – und die Probe mit Siegmund Andraschek hat viele weitere versteckte Details ans Licht gebracht. Jeder der vier Sätze besitzt seinen ganz eigenen Charakter. So darf etwa das Vogelgezwitscher der Flöten im ersten Satz ruhig präsent sein – „denn auch in der Realität stört es die morgendliche Ruhe nicht“, erklärte Andraschek mit einem Schmunzeln.
Besonders viel Augenmerk legte er auf die harmonischen Veränderungen: Ist die Veränderung eher hell oder dunkel gefärbt? Allein dieses Bewusstsein hat die Intonation spürbar beeinflusst. Unvergessen bleiben auch seine ausdrucksstarken Gesten und Grimassen im vierten Satz, der den treffenden Titel „Italienisch streiten“ trägt: „Es gibt kein balanciertes, schönes, rundes Streiten – wer das kann, dem gratuliere ich“, so Andraschek augenzwinkernd.
Neben der musikalischen Feinarbeit gewährte Andraschek auch spannende Einblicke in seine kompositorische Denkweise. Für ihn ist jedes Instrument eine unverwechselbare Klangfarbe. Besonders das Flügelhorn liegt ihm am Herzen: Eine Klangfarbe mit besonderer Ausdruckskraft, die er in „Salina con Carina“ ganz bewusst in den Mittelpunkt stellt. „Kein anderes Instrument auf der Welt könnte dieses Solo spielen“, betont er.
Die Probe mit Siegmund Andraschek war ein echter Motivations- und Inspirationsschub für uns– genau zur richtigen Zeit auf dem fordernden, aber lohnenden Weg zum Bundeswettbewerb.
Wir bedanken uns herzlich bei Siegmund Andraschek für seine Zeit, Expertise und diese tolle Komposition sowie bei Stefan Karner für die Organisation dieser besonderen Probe.
